Samstag, 18. Juli 2009

Genius loci

Schon immer wollte ich in die verlassene Siedlung oberhalb Abades. In einem Reiseführer las ich davon, dass hier eine aufgelassene Leprastation liegt, deren Kirchturm man von der Küste aus sehen kann. Angela war nicht sehr begeistert von meinem Wunsch. Sie kam dennoch mit. Der Weg war nicht leicht zu finden, da er nicht ausgeschildert und zudem fast unwegbar gemacht wurde. So fuhren wir einige vergebliche Umwege, bis wir endlich einen Zugang über Poris de Abona fanden, vorbei am Leuchtturm Faro de Abona.



Der Wind blies uns heftig ins Gesicht, aber der Ausblick über die gesamte Anlage war schon beeindruckend. Für Angela eher beängstigend...

Sie machte mit Lucy einen kleinen Spaziergang, während ich das Auto holte und sie an der Holperstraße dann auflas. Wir fuhren sehr vorsichtig weiter, bis wir einen Eingang zur Station fanden. Das Gelände ist privat, Zutritt also verboten. Hügel wurden außen herum aufgeschüttet und zum Teil mit Stacheldraht bekrönt. Seit etwa 1943 diente diente die Station dem 49. Infantrieregiment als Kaserne, später dann der Guardia Civil als Schießplatz.



Die militärischen Bauten unterscheiden sich deutlich von denen der ehemaligen Leprastation. Der antikisierende Rundbogen findet sich überall und erinnert an die faschistische Architektur Deutschlands oder Italiens.



Die Spuren so mancher Party verraten, dass besonders Jugendliche den geheimnisvollen Ort gelegentlich nutzen.

Seit 2000 gehört das gesamte Gelände angeblich einem italienischen Investor. Was werden soll, ist mir zumindest nicht bekannt.

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