Samstag, 18. Juli 2009

Wasser, komm bald wieder...



So sahen meine Balkonblumen bei meinem Abschied aus. Bin mal gespannt, in welchem Zustand sie sind, wenn ich wieder da bin? Na, Ina, fleißig gegossen?

In Vergegenwärtigung der Wetterberichte aus Deutschland bin ich aber guten Mutes, dass mein Töchterchen ihre Vorbereitungen auf die anstehenden Prüfungen nicht all zu oft unterbrechen musste.

Meeresfrüchte zum Abschied

Das letzte Essen auf der Insel ist für mich immer wieder gerne das in unserem Lieblingsrestaurant an der Südküste. Lecker und preiswert, dabei tipico canario. Diesmal entschied ich mich für kleine frittierte Weißfischchen als Vorspeise, Angela ließ sich zwei Garnelen grillen. Bei Meeresfrüchten neigt sie zur Maßlosigkeit...



Das Ambiente hat seinen eigenen Charme. Blick von der Terrasse zur Küche, vorbei an Automaten und einer Madonna auf der Mondsichel. Gemütlich ist ganz sicher anders, aber so geht es auch.



Als Hauptgericht nahm Angela wie immer die extrem schmackhaften Calamares, die natürlich frisch waren und selbst panniert wurden. Ich vermute mit etwas Gofio, was den nussigen Geschmack bewirkt.



Ich entschied mich für dreierlei Muscheln, jeweils 6 Stück, die gegrillt wurden. Neben den bekannten Miesmuscheln waren auch Lapas und Cigalas dabei.



Lucy musste leider im Auto warten. Hunde sind in Restaurants hier nicht willkommen. Auf dem Grill vielleicht?

Genius loci

Schon immer wollte ich in die verlassene Siedlung oberhalb Abades. In einem Reiseführer las ich davon, dass hier eine aufgelassene Leprastation liegt, deren Kirchturm man von der Küste aus sehen kann. Angela war nicht sehr begeistert von meinem Wunsch. Sie kam dennoch mit. Der Weg war nicht leicht zu finden, da er nicht ausgeschildert und zudem fast unwegbar gemacht wurde. So fuhren wir einige vergebliche Umwege, bis wir endlich einen Zugang über Poris de Abona fanden, vorbei am Leuchtturm Faro de Abona.



Der Wind blies uns heftig ins Gesicht, aber der Ausblick über die gesamte Anlage war schon beeindruckend. Für Angela eher beängstigend...

Sie machte mit Lucy einen kleinen Spaziergang, während ich das Auto holte und sie an der Holperstraße dann auflas. Wir fuhren sehr vorsichtig weiter, bis wir einen Eingang zur Station fanden. Das Gelände ist privat, Zutritt also verboten. Hügel wurden außen herum aufgeschüttet und zum Teil mit Stacheldraht bekrönt. Seit etwa 1943 diente diente die Station dem 49. Infantrieregiment als Kaserne, später dann der Guardia Civil als Schießplatz.



Die militärischen Bauten unterscheiden sich deutlich von denen der ehemaligen Leprastation. Der antikisierende Rundbogen findet sich überall und erinnert an die faschistische Architektur Deutschlands oder Italiens.



Die Spuren so mancher Party verraten, dass besonders Jugendliche den geheimnisvollen Ort gelegentlich nutzen.

Seit 2000 gehört das gesamte Gelände angeblich einem italienischen Investor. Was werden soll, ist mir zumindest nicht bekannt.

Pollo in Adeje

Am Rande des Barranco Infierno Backhühnchen (Angela besteht auf pollo frito, Backhühnchen ist ihr zu bieder!) zu schlemmen ist Pflicht! Wir schoben es diesmal fast bis an das Ende meines Aufenthalts hinaus. Lecker wie immer, und auch diesmal kamen wir nicht mehr zum Kaninchen, obwohl wir es uns fest vorgenommen hatten, einen zweiten Gang nachzuschieben. Die Keulchen sind einfach zu sättigend.

Ein nettes russisches Paar vom Nachbartisch erbot sich im Ausgleich auch ein Foto von uns zu machen. So sehen satte und glückliche Menschen aus:

Montag, 13. Juli 2009

Atun


Nach einigen erfolglosen Versuchen, endlich einmal einen nicht ganz durchgebratenen Thunfisch in einem Restaurant serviert zu bekommen, war ich es leid. Angela, die ja nun kein Meeresgetier mag, (bis auf ganz wenige Ausnahmen) fand einen edlen Supermarkt, der Bonito im Angebot hatte. Das Kilo sollte etwa 3 € kosten. Für deutsche Verhältnisse ein Spottpreis! Zumal der smarte Fischfachverkäufer den ganzen Fisch für uns zerlegte. Immerhin kamen so 1,2 kg Thunfischsteaks zusammen, die dann 8 € kosteten.

Ich habe ihn mit selbst geernteten Zitronen (Saft und Schale), Öl, Petersilie und Knoblauch mariniert und auf der Plancha gebraten. Dazu Rosmarinkartoffeln. Lecker!

Und Angela musste keinen Fischgeruch in der Küche ertragen...

Gestern kredenzten wir den Fisch Freunden. Diesmal mit Würzspinat und einer Grapefruit-Butter-Sauce der besonderen Art. Mehr Fotos hier>>>



Vorgestern im Makro entdeckt, dem spanischen Metro. Allerdings kostete der Bonito dort nur knapp 2 €. Am Stück selbstverständlich. Also war unser Nobeleinkauf schon konkurrenzfähig!

Whalewatching


Am vergangenen Freitag fuhren wir mit der BAHRIYELI, einem Zweimaster, für 6 Stunden die Küste entlang von Los Cristianos in die Bucht von Masca. Einem Sonnenbrand sind wir dabei knapp entgangen.



Leider segelten wir nicht, sondern tuckerten mit der Kraft des Diesels an der Küste entlang. Aber stimmungsvoll war es dennoch.



Die Klippen von Los Gigantes sind die dritthöchsten der Welt! In der Bucht von Masca ragten sie direkt vor dem Bug in beeindruckender Höhe auf. Wir ankerten dort, und alle sportlichen Passigiere konnten in das türkisblaue Meer springen und sich erfrischen. Von oben aus sah das Massenvergnügen aber eher nach einer Fischfütterung aus, so wimmelte es im Wasser.



Natürlich waren wir nicht alleine in der Bucht. Außer den Schiffen gab es noch viele Möwen und Fische, die sich auf die Nahrungsquellen eingestellt hatten. Erst aßen wir eine Paella mit Hühnchen, dann bekam das Tierreich den Rest.

Am Heck ging immer ein frisches Lüftchen, und das Segel spendete einen willkommenen Wanderschatten...

Samstag, 4. Juli 2009

Paraguayos



Hier ist nicht die bekannte südamerikanische Combo "Los Paraguayos" gemeint, sondern eine Obstsorte, die ich bislang noch nicht kannte, und die verdammt lecker ist. Mal schaun, was Wikipedia dazu sagt:

"Eine Variante ist der Plattpfirsich (Prunus persica var. platycarpa) der in Spanien paraguayo (Plural: paraguayos) bzw. paraguaya genannt wird. Plattpfirsiche werden in den letzten Jahren unter der Bezeichnung „Wildpfirsiche“ häufiger im Obsthandel (meist zu höheren Preisen als „Rundpfirsiche“) angeboten. Gut ausgereift sind sie deutlich aromatischer als die bekannten runden Pfirsiche."



Besonders lecker schmecken sie geschält, auch wenn es ein ziemliches Geknatsche ist, die platten Früchtchen zu entkleiden. Aber das Aroma und die Saftigkeit entlohnen für die kleine Mühe! Beim Genuss beschleicht mich immer wieder das Gefühl, bislang nie das Original, aber immer die schlechte Kopie verspeist zu haben. Und so leicht komme ich ja nun nicht ins Schwärmen

Hatte vor meinem Abflug auf dem Markt in Würzburg zwei Mispeln oder auch Nisperos (s.u.) erstanden. War neugierig, wie sie in Deutschland schmecken. Es war eine sehr herbe Enttäuschung! Sie hatten aber auch rein gar nichts von denen, die ich im Frühjahr hier kennen gelernt hatte.

Mit Bananen ist es ähnlich, aber nicht gabz so dramatisch. Die gehen so einigermaßen. Aber die kleinen Kanaren schmecken doch noch etwas besser...

Samstag, 27. Juni 2009

Sommerferien 2009



Über Zwischenstopps in Würzburg und Mainz bin ich heute nachmittag nun endlich wieder auf der Insel gelandet. Und sehr herzlich willkommen geheißen worden! Die Gerüche, die aus der Küche kommen, lassen mir das Wasser im Munde zusammen laufen...

Aber das kann auch der Aperitif gewesen sein: Cava mit Ingwersirup.

Egal. Der Magen ist bereit für alle Leckerbissen, die jetzt auf mich zukommen werden...

Angela hat mir ein Aprikosenmenü gekocht, das ganz wunderbar erfrischte. Aber die Portionen waren auch für mich zu üppig bemessen, so dass wir es auf zwei Tage aufteilten.

Zur Begrüßung also gab es Garnelen mit fritierter gefüllter Aprikose auf Tomatensalsa. Und schließlich die kräftig gewürzte Aprikosensuppe, die oben zu sehen ist.

Das Kaninchen und das Dessert hoben wir uns für den kommenden Tag auf. Mehr dort >>>

Samstag, 4. April 2009

Nisperos... Lecker!

Wir haben gestern etwas bei den fränkischen Nachbarn, die wieder in Deutschland weilen, geerntet. Eine Frucht, von der ich bis dato noch nichts gehört hatte. Habe mich also bei Wikipedia schlau gemacht:

"Die Japanische Wollmispel (Eriobotrya japonica) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Wollmispeln der Kernobstgewächse (Pyrinae) in der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Sie ist auch als Japanische Mispel, Wollmispel, Mispero, Nespoli, Nispero oder Loquat bekannt. Im Japanischen heißt sie Biwa und im Chinesischen Pipa . Obwohl es ihr Name nahezulegen scheint, gehört die Wollmispel nicht zur Gattung der Mispeln."



Die ursprünglich in Zentralchina beheimatete Pflanze kam im 18. Jahrhundert nach Europa, und so auch auf die Kanaren.

"Die Japanische Wollmispel wurde anfänglich als Zierpflanze angepflanzt. Vermehrt wird sie jedoch auch wegen ihrer Früchte angebaut. Loquats können roh oder gekocht, mit oder ohne Schale gegessen werden. Gedämpft sind sie besonders aromatisch. Sie werden vorwiegend in Fruchtsalaten, Kuchen oder als Gelee oder Marmelade verarbeitet.

Die Kerne werden gemahlen als Gewürz verwendet. Darüber hinaus kann man sie als Kaffeeersatz rösten.

Die Früchte der Japanischen Wollmispel enthalten viel Kalium und Vitamin A und haben eine harntreibende Wirkung.

Das Holz ist sehr hart, z. B. werden daraus Lineale hergestellt."

Mir hat sie ganz einfach aus der Hand geschmeckt, geschölt und vom Kern befreit. Eine neue kulinarische Erfahrung! Lohnt sich also, auch mal im Frühling auf die Insel zu kommen...

Mittwoch, 1. April 2009

Wieder da!

Nach knapp 10 Wochen in Deutschland bin ich seit gestern wieder auf Teneriffa! Kommt mir in mancherlei Hinsicht fast so vor, als sei ich nie weg gewesen. Aber inzwischen ist alles viel grüner geworden, und so manche Pflanze grünt und blüht, von der man es kaum noch erwartet hätte.

Der Flug war so, wie man es in Ferienzeiten erwartet: laute, ungezogene Kinder, nervige Erwachsene und viel Geschiebe und Gedrängle. Was soll's. Jetzt bin ich hier. Eine Eingewöhnungszeit ist nicht wirklich nötig.

Und auch Lucie und Agathe haben mich sehr schnell wieder angenommen. Das heißt nichts anderes, als dass sie sich alle verpassten Streicheleinheiten jetzt in zeitlich kompromierter Form einholen! Dann soll es halt so sein...


Lucie hat sich in meiner Abwesenheit zu einer Punkerin entwickelt. Daran allerdings muss ich mich erst mal gewöhnen...

Freue mich auf 10 schöne Frühlingstage! Schicke Euch allen sonnige Grüße! Obwohl heute der 1.April ist, meine ich es ernst!

Samstag, 3. Januar 2009

Lecker Süppchen!

Kam heute nicht so recht in die Gänge und wurde richtig verwöhnt. Zum Mittag hat Angela ein indisches Kichererbsen-Süppchen bereitet, das sehr, sehr pikant und wohlschmeckend war. Wir saßen auf der Terrasse und ließen uns die wärmende Sonne gut tun. Die Tiere machten es uns nach. Besonders Agathe genoß sichtlich die Wärme und wurde schon nach ein paar Minuten ganz schläfrig und döste, wie auch Lucy, vor sich hin. Werde mich gleich wieder nach draußen begeben, um noch ein paar Sonnenstrahlen einzufangen. Der deutsche Wetterbericht klang nicht gut...

Das Herunterzählen geht jetzt immer schneller. Morgen sind die verbleibenden Tage hier auf der Insel schon nur noch einstellig. Schade, schade. Eigentlich könnte jetzt der Langzeiturlaub erst so richtig los gehen. Es beruhigt mich nicht, dass ich Anfang April schon wieder hier bin. Für 14 Tage! Meine Güte, das ist doch nur ein Wimpernschlag.

Bis später. Faulenze jetzt noch etwas in der Hollywoodschaukel. Brauche etwas Bewegung, da es heute Abend Wachteln gibt, die Angela gerade entbeint. Mein Leibgericht hier. Und dabei wirklich sehr günstig. Wir zahlen für ein Federtier 1 €! Da kann man sich schon einmal damit sattessen. So 4 Stück pro Person sind angemessen. Mal sehen, vielleicht gibt es dazu die leckere Sauce aus roten Kaktusfeigen? Lasse mich mal überraschen.

Freitag, 2. Januar 2009

Feliz Ano 2009

Allen Lieben hier wie dort ein frohes Neues Jahr!

Nach einem 7-Gänge-Menü in der Yaiza in Medano (Werner und Wolfgang wissen um Hermann und Karola!) waren wir gut auf den Jahreswechsel vorbereitet.

Ja, die Deutschen verstehen sich aufs Feiern! So manche Erinnerungen an frühkindliche Erfahrungen mit Kappenabenden stiegen aus dem Dunkel der Vergangenheit auf. Meine Eltern auf dem Weg zum Saalbau Lutz, nett aufgehübscht! Seitdem verweigere ich im Normalfall solche Festlichkeiten. Ausnahmen sind allerdings hin und wieder gestattet. Man achte auf die dicken Backen! Seitdem ich mit dem Rauchen aufgehört habe fühle ich mich wie Satchmo himself...

Bis auf die betrübliche Tatsache vielleicht, dass Angela die hübsch verpackten 12 Weintrauben oben in der Finca vergessen hatte, konnten wir dem Jahreswechsel auf der Plaza frohgemut entgegen sehen. Nun, die süßen Früchtchen hatten Kerne, und es wäre mir sicher schwer gefallen bei jeder der letzten 12 Sekundenschläge eine davon in den Mund zu stopfen, um dann akzentfrei "Feliz Ano" skandieren zu können. So schluckten wir Cava, was mir besser mundete und bekam.

Zischhhh!!! Ein - man sagt, kleines - Feuerwerk wurde über der Plaza abgebrandt! Wunderbar! Ganz anders als zu Hause. Farbenfroh und richtig toll! Siehe Filmchen!



Dann ging es richtig los! Samba und Mambo, Salsa und Lambada... Und wir wiegten unsere zarten Leiber im Takte der Rhythmen, bis wir rote Wangen und schweren Atem hatten.

Inzwische strömte die aufgehübschte Jugend auf die Plaza, und die Senioren hakten sich beim geriatrischem Servicepersonal unter und flüchteten zurück ins Heim. Wir nicht. Muss ja keiner wissen, dass ich noch Auto gefahren bin. Angela meinte jedenfalls, besser denn je. Und ein solches Kompliment hatte sie mir in den letzten Monaten noch nie gemacht!

Hmmmh...

Grübel, grübel...

Weihnachten

Schnee gab es nur auf dem Teide und im deutschen Satellitenfernsehen. Ansonsten war Weihnachten dieses Jahr ganz unweihnachtlich. Zumindest hinsichtlich der äußeren Umstände...


Helga überraschte uns nach ihrer Ankunft auf der Insel mit ihren festlichen Adventskalendern, die sie mit Geschmack selbst gefertigt hat. Der ist für Angela!

Angela und ich waren im Norden der Insel, bei Mutter Helga und Hogi, in der Nähe von Buenavista. Die beiden Lieben hatten eine Ferienwohnung für uns angemietet, die wir allerdings nur zur Nacht nutzten.



Die Tage verbrachten wir vor allem mit gemütlichem Beisammensein, Schlemmen (Helga hat uns sehr lecker bekocht! Danke!) und gelegentlichen Ausflügen.


Lecker! Enten mit Rotkohl und Kartoffelklößen! Und einer ganz vorzüglichen Sauce!

Am Heiligen Abend hatten wir die alleinstehende Nachbarin zu Besuch, der es ganz sichtlich bei uns gefiel. Jedenfalls gehen wir davon aus, da sie in der Folge immer mal wieder anklingelte und unsere Nähe suchte und fand.



Am ersten Feiertag wurde ich in die Tradition der Rotweinprobe eingeweiht. Nun ja, war mir nicht wirklich fremd, aber wir vertrieben uns so die Zeit, bis das Essen fertig war.


Die bekannte Somelier Angela harret der Dinge und glüht schon mal ein wenig vor...

Nach unserer Rückkehr erfuhren wir, dass im Süden ein heftiges Unwetter mit ganz ungewohnten Niederschlägen tobte. Die arme Agathe, die das Haus hüten musste, ist heute noch ganz kuschelig drauf, so einsam muss sie sich gefühlt haben. Und hungrig ist sie außerdem. Kaum glüht der Herd schleicht sie seitdem um unsere Beine.

Alles in allem hatten wir "Feliz Navidad"!