Mittwoch, 24. September 2008

Masca

Ein wahrer Renner unter den Aktivtouristen ist der Abstieg von Masca durch den Barranco hinunter ans Meer. Dort wartet dann schon das gebuchte Boot und bringt die matten Wanderer nach Los Gigantes, wo wir sie bei unserem Besuch im Hafen dann von Bord schleichen sahen.

Nein, das wollten wir uns nicht antun. Also nahmen wir die Serpentinen mit dem Auto, was schon sehr abenteuerlich war. Die Breite der Straße war nicht unbedingt für zwei Fahrzeuge bemessen, zumal nicht für den Fall, dass eines von beiden ein Bus sei. Und davon fahren viele durch die Berge. Aber die Aussichten waren grandios und änderten sich fast nach jeder Kurve.



Masca selbst war zu dieser Jahreszeit noch nicht so überlaufen, wie wir befürchteten. Wie ein Einheimischer berichtete ließ der Besucherstrom nach den verheerenden Bränden im Jahr 2007 spürbar nach.



Und so wurde auch die "Alte Schule", in der wir einkehren wollten, nicht mehr bewirtschaftet: die Küche war beim Brand vernichtet und nicht wieder aufgebaut worden. Wir gingen dann zu "Chez Arlette". Wunderbareres Terrassen-Restaurant in mehreren Ebenen. Eine unglaubliche und gut gepflegte Vielzahl an Pflanzen jedweder Art erwartete uns dort.



Schatten, gute Luft und schöne Aussichten. So dachten wir recht spontan, alles richtig gemacht zu haben. Die Speisekarte nahmen wir gleich mit. Nun, nicht besonders spannend, aber in allen Sprachen, selbst in russisch. Und zu unserem Vergnügen entdeckten wir den erfrischenden Sangria unter der Rubrik "Nichtalkoholische Getränke", wie Bier und Wein übrigens auch. Kurzum. Nein, das ist schon richtig so. Es entspricht der Philosophie unseres Hauses. Nein, wir verkaufen grundsätzlich keine alkoholischen Getränke!

Hallo?! Wie bitte?!!

Nach einer Karaffe Quellwasser "con gas" verließen wir den wunderschönen Ort dann doch etwas enttäuscht...

Im nächsten Lokal bekam eine deutsche Bedienung einen mittelschweren hysterischen Anfall, als sie die kleine Lucie sah. Raus, sofort raus! Der Hund würde angeblich die Katze verschrecken! Draußen vor der Tür saß dann eines der schwarzen Monster, machte einen Buckel und fauchte Lucie an. Geschicktes Konfliktmanagement empfahl ihr beiläufiges Ignorieren des sensiblen Stubentigers. Was soll man sagen?

Also weiter in die nächste Herberge, die ein paar Kilometer weiter in Richtung Meer lag. Dort stürzten wir dann hastig einen halben Liter Wein in uns hinein und sinnierten über Sucht, Tourismus und die Servicewüsten dieser Welt. Völlig angetrunken fuhren wir dann wieder in weit ausholenden Kurven (ging nicht anders) zurück in unsere Lasterhöhle...

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo, ich möchte zu diesen wunderschönen Post gerne hinzufügen, dass die Alte Schule in Masca, zur zeit nur im eingeschränkten betrieb läuft, da es zur zeit durch die langsame Verwaltung der inselregierung, der wiederaufbau sich verzögert. Da der komplette wiederaufbau Subvenzioniert wird, da sich die Gemeinde von Buenavista del Norte dafür verantwortlich gemacht hat dass die Brände sich so weit ausgebreitet haben im Jahr 2007.
LG Michael König sohn von Hans-R. König

Anonym hat gesagt…

Hallo Michael, ich habe heute bei Goodbye Deutschland die Reportage über dich und deine Familie gesehen und ich muss sagen, dass sie mich sehr berührt hat.

Gerne würde ich Kontakt zu dir aufnehmen, nur gestaltet sich die Umsetzung ein wenig schwierig ;-) ungern nur würde ich dir über Vox eine Nachricht zukommen lassen, von daher hoffe ich,dass du über meine Nachricht hier informiert wirst :)

Liebe Grüße
Katharina H.

ps: ich hoffe einfach mal, dass hier der "richtige" Michael den Eintrag kommentiert hat :D

Anonym hat gesagt…

Hi Katharina H.
Ja ich bin der richtige Michael :D
Vielen dank für das Interesse.
Leider hab ich erst jetzt dein Kommentar gesehen, du kannst jeder zeit mit mir aufnehmen unter dieser Email Adresse Elguanche@hotmail.de

MfG Michael König