Montag, 25. April 2011

Conejo im Dornajo

Wie gesagt, es war nicht "unser" Kaninchen, das am Ostersonntag auf dem Teller landete! Wir entschieden uns auf Grund des schlechten Wetters nicht für die Hühnerdiele "Otelo" in Adeje, sondern für ein tipico Restaurante in der Wildnis, unweit von Ifonche. Es liegt quasi auf der anderen - östlichen - Flanke des Barranco del Infierno. Zu Fuß ist die außergewöhnlich pittoreske Schlucht nur eine Stunde Fußmarsch entfernt.



Der gelbe Punkt und der Pfeil markieren unseren Standort. Wir wollten uns nach kurzer Orientierung dann lieber doch erst stärken. Das "Restaurante Dornajo" liegt am Ende aller Straßen, ist aber für seine Kaninchen berühmt. Zu recht, wie wir feststellen konnten. Des "tollen" Tropfens wegen dürfte wohl keiner den weiten Weg auf sich nehmen...



Der äußere Schein sollte nicht trügen! Das Restaurant fasst locker mehr als hundert Personen und der Service ist routiniert und auf ein internationales Publikum eingestellt. Die Holztäfelung des Gastraumes versucht allrdings mit zweifelhaftem Erfolg german Gemutlichkeit zu simulieren. Nun, unverputzte Bloques hätten es auch getan.



Angela und ich teilten uns ein ganzes Kaninchen. Es war tatsächlich ein ganzes im wörtlichen Sinne! Und deshalb konnte ich zum ersten Mal auch die Innereien des in Zwiebel und Knoblauch geschmorten Tieres genießen. Besonders lecker war das Hirn, das ich mir aus dem halbierten Schädel herausfisseln musste. Sehr zart und würzig! Und die Leber und Nieren waren ebenfalls vorzüglich. Herz war dagegen relativ unspektakulär. Und natürlich das zarte Fleisch. Mmmmhhh! Zur Sicherheit versorgte uns eine quirlige Italienierin vom Nachbartisch auch gleich mit Zahnstochern. Waren aber nicht nötig. Für das Fleisch nebst Kartoffeln, pan und mojo, 1/2 Liter (mäßigen) Rotwein, 2 Flaschen Bier, 1 Café solo, 1 Coppa Brandy und 1 Cortado zahlten wir freundlich 29 Euros. Wer will sich da beschweren?



Lucie durfte ja wie üblich nicht mit ins Lokal. Weil sie so brav gewartet hatte machten wir mit ihr einen kleinen, aber sehr schönen Spaziergang durch die Felsen und genossen die frische und würzige Luft, die von den kanarischen Kiefern ausströmte. Lucie kletterte wie eine Bonsai-Gemse durch die Landschaft und hütete uns wie Schafe. Weh einer blieb mal etwas zurück! Sofort wurde ihr Herdentrieb aktiv!



Die Regenfälle der letzten Tage sorgten für eine vielfältige Flora in schönster Blüte und saftigem Grün, wie ich es bislang auf der Insel noch nicht erlebt habe. Und das im kargen Süden!



Die Wirtsleute des Restaurants haben sich eine kleine Laube eingerichtet, die aktuell zwar als Wäschetrockner diente, aber mit Wein bewachsen sicher eine Oase im Sommer sein wird, mit grandiosem Ausblick. Schade, dass man sie nicht zum Essen reservieren lassen kann...

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Wir haben auch viele tolle Fotos auf Teneriffa gemacht:
Hier, zum träumen:
http://www.teneriffabilder.com/
:)